Drehen mit Plan statt im Blindflug: Die Macht des Storyboards
- Markus Borgmann

- 30. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Juli
Ein gutes Video beginnt nicht erst am ersten Drehtag, sondern bereits viel früher, nämlich bei der Planung. Und genau hier spielt das Storyboard eine zentrale Rolle. Es ist das visuelle Drehbuch, das Ideen und Inhalte greifbar macht, noch bevor die Kamera eingeschaltet wird. Besonders in der Zusammenarbeit mit Kunden dient es als gemeinsames Verständnisdokument: Aus den ersten im Briefing oder Vorgespräch gesammelten Informationen entsteht nach und nach eine stringente, kurzweilige Geschichte. Diese wird so aufgebaut, dass sie sowohl dramaturgisch als auch inhaltlich überzeugt – und das, bevor die erste Szene im Kasten ist.
Das Fundament für eine effiziente Produktion
Ist die Geschichte erst einmal in Storyform überführt, folgt eine kurze Abstimmungsphase mit dem Kunden. Dabei wird geprüft, ob die geplante Tonalität, Struktur und Aussage dem gewünschten Ergebnis entsprechen. Nach Freigabe steht das Projekt auf einem stabilen Fundament. Zwar handelt es sich dabei noch nicht um eine sekundengenaue Drehvorlage, da sich Interviews oder spontane Situationen während der Produktion naturgemäß leicht verändern können, doch bietet das Storyboard dennoch eine klare Orientierung. Für das Team am Set ist das Storyboard Gold wert, denn es gibt Auskunft darüber, welche Szenen mit welchen Protagonisten wann und wo umgesetzt werden sollen. Gleichzeitig verhindert es die Produktion von unnötigem oder redundanten Material, was Zeit und Budget schont – ein klarer Vorteil für beide Seiten.
Ein weiterer Vorteil des Storyboards ist, dass es kreative Freiheit innerhalb klar definierter Grenzen ermöglicht. Es bietet Raum für spontane Ideen und Improvisation, ohne dass das Ziel aus den Augen verloren wird. Bei Imagefilmen, Produktvideos oder Erklärfilmen hilft das Storyboard dabei, komplexe Inhalte klar zu strukturieren und verständlich zu vermitteln. Die visuelle Vorplanung verbessert nicht nur die Bildgestaltung, sondern sorgt auch für mehr Ruhe und Übersicht während der Dreharbeiten. Wenn klar ist, was wann gedreht werden soll, kann man sich voll auf Qualität, Details und Stimmung konzentrieren.

Individuelle Gestaltung mit Struktur
Ein Storyboard muss dabei keineswegs einer festen Vorlage folgen, denn es gibt nicht die eine richtige Form. Vielmehr sollte es so gestaltet sein, dass es zur jeweiligen Produktion, zum Team und zum Workflow passt. Manche nutzen spezialisierte Tools oder Software, die gezielt für Storyboards entwickelt wurde. Andere bevorzugen einfachere Mittel wie handgezeichnete Skizzen oder PowerPoint-Folien. Für mich persönlich hat sich tatsächlich Excel als Storyboard-Tool bewährt. Die Flexibilität, die Excel bietet, ist ein großer Vorteil. Die Gestaltung lässt sich individuell anpassen und alle relevanten Informationen können strukturiert nebeneinander dargestellt werden.
Typische und bewährte Spalten in einem solchen Aufbau sind der Timecode (also wann eine Szene im Film auftaucht), das Bild (was ist zu sehen?), der O-Ton (was wird gesagt?), der Ort (wo findet die Szene statt?) sowie Anmerkungen zur Kamera (zum Beispiel Einstellungsgröße, Bewegungen oder besondere Hinweise für die Kameraleute). So entsteht ein klarer, übersichtlicher Plan, der sowohl während der Vorproduktion als auch am Set als verlässliche Arbeitsgrundlage dient.
Wann ein Storyboard nicht nötig ist
Trotz aller Vorteile gibt es auch Ausnahmen. Nicht jede Videoproduktion profitiert gleichermaßen von einem ausgearbeiteten Storyboard. Bei Eventfilmen beispielsweise ist der Verlauf oft schwer vorhersehbar. Reden, spontane Situationen, emotionale Momente – vieles ergibt sich aus dem Moment heraus. Ein zu detailliertes Storyboard wäre hier eher hinderlich, da es der Spontaneität und Echtheit im Weg stehen könnte. In solchen Fällen genügt eine grobe Struktur oder ein Ablaufplan, um die wichtigsten Punkte im Blick zu behalten, ohne sich unnötig einzuschränken.
Zusammengefasst
➡️ Ein Storyboard schafft Struktur, spart Zeit und sorgt für einen reibungslosen Ablauf in der Videoproduktion – sowohl inhaltlich als auch organisatorisch.
➡️ Es gibt keine feste Form: Ob mit spezialisierten Tools oder individuell in Excel – entscheidend ist, dass Timecode, Bildinhalt, O-Ton, Ort und Kamera-Anmerkungen klar erfasst sind.
➡️ Bei unvorhersehbaren Formaten wie Eventfilmen kann auf ein detailliertes Storyboard verzichtet werden – hier reicht oft ein flexibler Ablaufplan.
❓Sie planen ein Videoprojekt? Dann lass Sie uns gemeinsam Ihr Storyboard entwickeln. Ich freue mich über Ihre Mail oder Ihren Anruf.






