Bitrate beim Videoexport: Was sie bedeutet und welche Einstellung du wählen solltest
- Markus Borgmann

- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Du hast dein Video fertig geschnitten, die Farben stimmen, der Ton sitzt – aber beim Export kommt der Frust: Die Datei ist riesig, das Bild sieht matschig aus oder das Video ruckelt auf YouTube. Also suchst du nach Antworten: Was genau ist eigentlich Bitrate? Welche Einstellung ist richtig? Und warum sieht mein Video trotz 4K-Auflösung nicht gestochen scharf aus?
Viele Creator, Videografen oder auch Agenturen stehen genau an diesem Punkt. Die Bitrate ist einer der wichtigsten, aber auch am häufigsten missverstandenen Faktoren beim Videoexport. Dieser Artikel erklärt klar und praxisnah, worauf es wirklich ankommt.
Was ist die Bitrate eigentlich?
Die Bitrate (wörtlich: Datenrate) beschreibt, wie viele Daten pro Sekunde für die Wiedergabe deines Videos verwendet werden. Sie wird in Kbit/s oder Mbit/s gemessen – also Kilobit oder Megabit pro Sekunde. Je höher die Bitrate, desto mehr Informationen stehen pro Sekunde zur Verfügung. Und je mehr Informationen, desto besser (potenziell) die Bildqualität – aber auch größer die Datei.Man kann sich die Bitrate wie einen Wasserhahn vorstellen: Je weiter du ihn aufdrehst, desto mehr Wasser (Bildinformationen) fließt pro Sekunde. Wenn du ihn zu stark zudrehst, kommt nur noch ein dünner Strahl – und das Bild leidet sichtbar.
Variable vs. konstante Bitrate (VBR vs. CBR)
Beim Export kannst du oft wählen zwischen CBR (Constant Bitrate) und VBR (Variable Bitrate).- CBR bedeutet, dass über das ganze Video hinweg immer gleich viele Daten pro Sekunde verwendet werden – unabhängig davon, ob gerade viel Bewegung im Bild ist oder nicht.- VBR passt sich dynamisch an: Bei bewegungsarmen Szenen wird die Bitrate runtergefahren, bei schnellen Schnitten oder viel Bewegung erhöht sie sich automatisch.VBR führt bei gleichem Qualitätsniveau meist zu kleineren Dateien, braucht aber etwas längere Renderzeit.
Welche Bitrate-Einstellung ist optimal?
Das hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Auflösung (1080p, 4K, etc.)
- Framerate (24fps, 60fps, etc.)
- Zielplattform (YouTube, Vimeo, Instagram, lokale Wiedergabe)
Nachfolgend eine grobe Orientierung für H.264-Export (Standard bei den meisten Plattformen):
Auflösung | Framerate | Gute Bitrate (VBR 1-pass)
1080p | 24–30fps | 10–15 Mbit/s
1080p | 60fps | 15–20 Mbit/s
4K | 24–30fps | 35–45 Mbit/s
4K | 60fps | 50–70 Mbit/s
Wichtig: YouTube komprimiert dein Video ohnehin stark. Das heißt, eine höhere Bitrate bei deinem Upload verringert den Qualitätsverlust durch die YouTube-Komprimierung.
Warum hohe Bitrate nicht immer besser ist
Es klingt logisch: Höhere Bitrate = bessere Qualität. Aber das gilt nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn deine Quelle nicht genug Details liefert (z. B. Smartphone-Video), bringt eine Bitrate von 100 Mbit/s keinen Mehrwert – nur riesige Dateien.
Außerdem spielt auch der verwendete Codec eine Rolle. H.265 (HEVC) ist deutlich effizienter als H.264 und kann bei gleicher Qualität die Dateigröße um bis zu 50 % reduzieren – wird aber nicht überall unterstützt.
Fazit
Die Bitrate ist der Schlüssel zur Balance zwischen Qualität und Dateigröße beim Videoexport. Wer weiß, wie sie funktioniert, spart nicht nur Speicherplatz und Upload-Zeit, sondern liefert auch bessere Videos – gerade auf Plattformen wie YouTube, wo Kompression Alltag ist.
Zusammengefasst:
➡️ Je höher die Auflösung und Framerate, desto höher die Bitrate.
➡️ VBR ist meist besser als CBR.
➡️ Zu viel bringt nichts – zu wenig schadet der Qualität.




