Von Trend zu Standard: Wie sich Video-Marketing von 2015 bis 2025 verändert hat
- Markus Borgmann
- 17. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Vor zehn Jahren war Video-Marketing noch ein vielversprechender Trend – heute ist es das Rückgrat moderner Markenkommunikation. Wer 2015 auf Video setzte, galt als innovativ, gar Vorreiter. 2025 ist es vor allem eins: Pflichtprogramm. Die Entwicklungen zwischen damals und heute sind bemerkenswert – nicht nur, was Reichweite und Akzeptanz betrifft, sondern vor allem in Hinblick auf Content-Formate, Konsumverhalten und die Videoproduktion an sich.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Studien von Wyzowl aus 2015 und 2025 – und ziehen Schlüsse für die Zukunft des Video-Marketings.
Nutzung und Bedeutung
2015 sahen rund 78 % der Marketer Video als wichtigen Teil in ihrer Kommunikation. Viele waren zurückhaltend – teils aus Budgetgründen, teils aus Mangel an Know-how.
2025 liegt der Anteil bei 91 %. Video ist nicht nur fester Bestandteil des Marketing-Mix, sondern oft das führende Medium. Marken setzen heute auf Bewegtbild zur Leadgenerierung, Kundenbindung und Conversion-Steigerung. Oder schlichtweg zur Imagepflege.
Wirkung und Akzeptanz
2015 hielten rund 76 % der Unternehmen Video für ein gutes Mittel zur Traffic- und Conversion-Steigerung – basierend auf eher subjektivem Feedback.
2025 ist das Bild messbarer: 93 % der Marketer sehen einen positiven ROI, 87 % der KonsumentInnen haben nach eigenen Angaben schon mal nach dem Ansehen eines Videos ein Produkt gekauft. Video ist heute klar Performance-getrieben – mit Tools zur Erfolgsmessung, datenbasierten Entscheidungen und realem Business-Impact. Videos tragen also tatsächlich aktiv dazu bei, den Umsatz zu steigern.
Formate und Plattformen
2015 dominierten klassische Erklärvideos auf YouTube oder Firmen-Websites. Diese durften gerne einige Minuten dauern. 2025 geht der Trend hin zu (Ultra-)Kurzvideos auf TikTok, Instagram Reels oder YouTube Shorts. Zur Erinnerung: 2015 war Instagram 5 Jahre alt, TikTok gab es noch nicht.
Die Plattformen selbst haben sich verändert – mit einem starken Fokus auf Vertical Video, Instant Impact und algorithmusgesteuerte Reichweite. Kurzvideos sind heute das, was TV-Werbung früher war: das aufmerksamkeitsstärkste Medium für Markenbotschaften.
Mehr zum Thema Ultra-Kurzvideos gibt es in diesem Blogartikel:
Produktionsaufwand und Qualität
Vor zehn Jahren war Video oft teuer und aufwendig, häufig mit externen Agenturen produziert. Heute sind die Tools zugänglicher denn je. Viele Marken und Creator produzieren Content intern, oft mit dem Smartphone (Stichwort "Authentizität"). Gleichzeitig bleibt der Anspruch an Kreativität, Markenidentität und technische Qualität bestehen – nur schneller, flexibler, datengetriebener.
Nutzerverhalten und Aufmerksamkeit
Schon 2015 sprach man von der sinkenden Aufmerksamkeitsspanne. Doch konkrete Auswirkungen auf die Content-Gestaltung waren damals noch selten.
2025 ist klar: Die ersten 3 Sekunden entscheiden, ob ein Video wirkt oder geskippt wird. Das hat nicht nur die Länge verändert, sondern auch das Storytelling – mit Fokus auf visuelle Reize, schnelle Hooks und pointierte Aussagen.
Warum die Veränderung logisch – und notwendig – war
Die digitale Welt hat sich in den letzten zehn Jahren rasant verändert: schnellere Netze, leistungsfähigere Smartphones, algorithmusgesteuerte Plattformen, eine Generation, die mit Videos groß wurde. Die Erwartungen an Inhalte sind heute höher, aber auch klarer: schnell, relevant, unterhaltsam. Langweilige Inhalte werden schnell weggewischt.
Marketer mussten sich anpassen – und haben es getan. Die Professionalisierung von Video-Content, der technologische Fortschritt und das veränderte Medienverhalten haben aus einem optionalen Trend ein strategisches Muss gemacht.
Ausblick: Was die nächsten Jahre bringen könnten
Die Zeichen stehen auf noch mehr Personalisierung, KI-generierten Content und automatisierte Produktion. Gleichzeitig wird Authentizität wichtiger: Nutzerinnen und Nutzer vertrauen Gesichtern mehr als Logos. Kurz gesagt: Video-Marketing wird noch schneller, noch individueller – aber auch noch relevanter. Wer diese Entwicklung mitgeht und frühzeitig auf neue Formate und Plattformen reagiert, sichert sich Sichtbarkeit und Vertrauen in einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft.
Quellen und weiterführende Links:
Wyzowl Video Marketing Statistics 2025:
https://www.wyzowl.com/video-marketing-statistics/
Wyzowl State of Video Marketing 2015