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LiDAR in der Videoproduktion: Präzision trifft auf Kreativität

  • Autorenbild: Markus Borgmann
    Markus Borgmann
  • 4. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Die Videoproduktion hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt – nicht nur durch neue Kameratechnologien, sondern auch durch die Integration innovativer Messtechniken wie LiDAR. Für viele mag der Begriff noch nach Hightech-Fernmessung klingen, doch LiDAR ist längst in der Filmwelt angekommen und spielt zunehmend eine zentrale Rolle in der Produktion, Planung und Umsetzung visueller Inhalte. Doch was genau ist LiDAR – und warum sollten sich Videoproduzenten heute damit auseinandersetzen?


LiDAR steht für „Light Detection and Ranging“ und beschreibt ein Messverfahren, bei dem Laserimpulse ausgesendet und ihre Reflexionen analysiert werden, um Entfernungen und Tiefeninformationen zu berechnen. Ähnlich wie Radar oder Sonar, jedoch mit Lichtstrahlen, ermöglicht LiDAR eine hochpräzise dreidimensionale Erfassung von Objekten und Räumen. Diese Technologie stammt ursprünglich aus Bereichen wie Kartografie, autonomem Fahren oder der Luftbildvermessung, findet aber inzwischen auch in der Medienproduktion ihren festen Platz.


LiDAR und seine Bedeutung für die Videoproduktion


In der Videoproduktion wird LiDAR zunehmend genutzt, um reale Umgebungen oder Objekte als exakte 3D-Daten zu erfassen. Das eröffnet völlig neue Möglichkeiten – besonders in der Kombination mit Visual Effects (VFX), Motion Tracking oder virtuellen Sets. Wenn beispielsweise ein Drehort per LiDAR gescannt wird, entsteht ein digitales Abbild, das in der Postproduktion nahtlos erweitert, verändert oder mit digitalen Elementen ergänzt werden kann. Auch bei der Previsualisierung komplexer Szenen ist LiDAR ein wertvolles Werkzeug, da es eine realitätsnahe Planung von Kamerabewegungen, Lichtsetzung oder digitalen Eingriffen ermöglicht.


LiDAR in Kameras: Mehr als nur Fokus


Spannend ist auch der Bezug zur Kameratechnik selbst. Besonders im Bereich der mobilen Videoproduktion – etwa mit dem iPhone Pro – kommt LiDAR bereits zum Einsatz. Der integrierte LiDAR-Scanner auf der Rückseite der Kamera hilft nicht nur beim schnellen und zuverlässigen Autofokus, sondern unterstützt auch realistische Tiefenschärfeeffekte und stabilere AR-Anwendungen. Für Videoproduzenten, die unterwegs oder in kleinen Teams arbeiten, bedeutet das eine erhebliche Verbesserung der technischen Möglichkeiten mit vergleichsweise kompaktem Equipment.


Gimbals mit LiDAR: Präzision in Bewegung


Auch Gimbals, insbesondere im High-End-Bereich, profitieren inzwischen von LiDAR-Technologie. Ein prominentes Beispiel ist der DJI Ronin 4D – ein Kamerasystem, das mit einem integrierten LiDAR-Fokussiersystem ausgestattet ist. Hier wird der Abstand zu Objekten kontinuierlich in Echtzeit gemessen, was eine extrem präzise Schärfenachführung ermöglicht, selbst bei komplexen Bewegungen oder schwierigen Lichtverhältnissen. Der Fokus „sieht“ also nicht nur die Helligkeit oder den Kontrast, sondern die tatsächliche Entfernung – ein gewaltiger Fortschritt in der Kameraführung und ein echter Zugewinn für dynamische Aufnahmen.


LiDAR als Schlüsseltechnologie für Videoproduzenten


Für uns als Videoproduzenten bringt LiDAR nicht nur technische Vorteile, sondern erweitert auch die kreative Freiheit. Die Möglichkeit, reale und virtuelle Welten nahtlos zu verbinden, komplexe Szenen besser vorzubereiten und visuelle Effekte präziser zu integrieren, ist ein Gamechanger – ob im kommerziellen Bereich, bei Musikvideos, Imagefilmen oder fiktionalen Produktionen. LiDAR ist dabei kein ferner Zukunftstrend mehr, sondern ein Werkzeug, das wir schon heute sinnvoll einsetzen können.


Wer also nach neuen Wegen sucht, seine Produktionen zu optimieren, technische Prozesse zu vereinfachen und gleichzeitig gestalterisch neue Dimensionen zu erschließen, sollte LiDAR im Blick behalten. Es lohnt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – einen genaueren Blick darauf zu werfen.

 
 
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